Am Sonntag fuhr die 3. Männermannschaft der HSG zum HSV Wildau. Ein Sieg war hier nach den Leistungen der letzten Spieltage durchaus machbar.
Auf Grund der Erfahrung der letzten Jahre machten wir uns eher auf ein körperbetontes als auf ein schnelles Spiel gefasst. Hier würden eine solide Abwehr und ein ruhiger, konzentrierter Aufbau im Angriff notwendig sein. Auch Tempogegenstöße durch unsere schnellen Außen gehörten zum Erfolgsrezept.
So gingen wir mit der Hoffnung auf den ersten Sieg der Saison in die Partie.
… und es lief von Anfang an super: Die Abwehr stand wie eine Mauer. Die Wildauer bissen sich bisweilen dermaßen die Zähne aus, dass sie irgendwann die Geduld verloren und aus unmöglichen Situationen auf’s Tor warfen. Oft ging der Ball daneben. Außerdem war Andy im Tor auch wieder in Bestform und fischte einige Bälle raus, die man eigentlich schon im Netz gewähnt hatte.
Auch im Angriff lief es ziemlich gut. Es wurde konzentriert gespielt und sogar von den Halbpositionen, sonst eher unsere Schwachstelle, wurde Druck ausgeübt. So kamen wir einige Male zu Torchancen, die entweder verwandelt oder nur durch 7-Meter-würdige Handlungen der Gegner vereitelt werden konnten. Nur die Chancenauswertung war nicht ganz optimal.
Aber wir konnten dennoch mit einer 8:10-Führung in die Pause gehen.
In der Kabine waren wir uns einig: Konzentriert genauso weiter spielen, wie bisher, dem Gegner in den ersten Minuten keine Tor erlauben, evtl. die Chancen noch etwas besser nutzen und dann sollte hier tatsächlich der erste Sieg der Saison drin sein.
… aber es lief ganz anders. Zwar war die Abwehrleistung nach wie vor nicht schlecht, aber nicht so gut wie in der ersten Halbzeit. Aber was wir im Angriff machten, spottet jeder Beschreibung. Pässe landeten im besten Fall irgendwo, meistens aber in den Händen der Gegner und Torwürfe, wenn man sie denn so nennen will, sahen eher aus, als würde man eine heiße Kartoffel wegwerfen. So dauerte es bis zum 13:10, bis wir unser erstes Tor in der zweiten Hälfte erzielen konnten.
Zugegeben, die Wildauer wollten sich offensichtlich nicht geschlagen geben und hatten die Gangart verschärft. Aber wir langten in der Abwehr ja auch ordentlich zu. Mit der fehlenden Konzentration und dem damit einher gehenden Rückstand machte sich auch unser altes Hauptproblem wieder bemerkbar: Es wurde gemeckert, mit den Mitspielern, mit den Gegnern und mit den Schiedsrichtern. Es mag sein, dass ich nicht so viel Erfahrung habe, wie andere Spieler in der Mannschaft, aber ICH habe noch kein Spiel erlebt, in dem exzessives Meckern (eine rote Karte wg. drei 2-Minutenstrafen, davon zwei direkt nacheinander wegen Meckerns; war nur die Spitze des Eisberges) zum Sieg beigetragen hat. So war es auch hier. Zwar konnten wir uns zwischenzeitlich noch auf 15:14 heranarbeiten, mussten uns dann aber mit 18:14 geschlagen geben.
Wir sind bestimmt nicht die stärkste Mannschaft der Liga, aber zur Zeit verkaufen wir uns weit unter Wert. Weder Gegner, noch Schiedsrichter oder sonst irgendwer ist dafür verantwortlich, wenn wir einfach mal sch… spielen.
Im Angesicht eines möglichen Sieges konzentriert weiter zu spielen, das müssen wir lernen. Dann könnten wir uns – auch noch in dieser Saison – ins Mittelfeld der Tabelle vorarbeiten.
Es spielten:
Andy (TW), Äppy (TW), Ulle (1), Funki (2), Jöggisch (6/5), Steffchen (willkommen zurück), Rüné (1), Jasper, Mario, Micha und Andi (4)